里尔克《杜伊诺哀歌》第二首 舒啸 试译
好像有谁说过,秋天是读里尔克的季节。愚见以为,读外文诗,如若条件许可,试译是颇佳的方式。于是不揣鄙陋,抱着德语字典,参考几种英译,试译了《杜伊诺哀歌》第二章。《杜伊诺哀歌》原文为无韵诗,而韵味盎然,或堪称“无韵自韵”。以大致有韵来译,先见必有破坏意味之歉。实因才力不济,无法传达“内在韵律”,不得已求次了。若以何必勉力为之相诘,答曰自娱而已。 -- 2016年9月23日识
每一位天使都令人畏惧。 你们这些灵魂之鸟几乎可置人于死地 唉,可是我了解你们, 于是我还是向你们呼吁。 多俾亚的时日去了哪里-- 1 当时,你们中的一位, 曾掩盖起璀璨的光辉, 为旅程稍稍乔装,站在门外, 而不再令人惊骇 (就像那位年轻人从窗口好奇地偷窥)。 而今日此时, 如果天使长自群星身后临莅, 哪怕朝我们仅仅迈出一步 也会让我们濒危: 我们自已的心脏就会因为 过高强度的悸动而让我们亡故。 你们究竟是谁?
是黎明时的成就,造物娇纵的宠儿 是山脉,太始晨曦中闪着红晕的山脊 是神圣性灵绽放的花粉 是纯粹光明的枢机, 是太一形成的走廊、楼梯、王座、疆域, 是以狂喜铸就的盾牌, 是激情的风暴涡旋成欢天喜地, 又骤然地归于孤寂, 是镜子,聚敛起自身流溢而出的美 再全部地归还镜面自己。
而我们在情深时会蒸发飘逝; 在我们自己的呼吸中脱离,远去; 从这一刻到下一刻, 我们的情感如香水般渐渐稀薄。 尽管有人会告诉我们说: “是的,你已经在我的血液里循环, 这房间、这整个春天 都充满了你……” 这又有什么关系?他无法涵括我们, 在他里面、在他周边,我们消失。 而那些美丽的人,谁能把她们留住? 景象不断地在她们脸上浮现,然后逝去。 我们的一切飘浮入空中, 就像清晨草叶上的露滴, 又如滚烫食盘上升腾的蒸气。 哦,微笑,你去到了何方? 哦,仰望的目光: 在心里初生、温暖、退潮的波浪-- 唉,可是我们就是如此这样。 那么,我们融化而入的无限空间 可会将我们的味道品尝? 天使们吸收回的璀璨光辉 是真的仅仅源自自己的流溢, 还是那里面,仿佛出于大意, 偶尔也会有我们的一丝本质? 我们可否混迹于他们的形体 即便就像孕妇脸上莫测的神情那么轻细? 在回归自已的涡旋里 他们没有注意到(他们又怎能注意)。
如果恋人们知道该如何, 或许就会向夜晚的空气 倾吐奇异怪诞的语句。 因为仿佛一切都在把我们藏匿。 看吧:众多树木确实存续; 我们居住的房子依旧站立。 只有我们从一切事物旁飞逝, 像风一样逃逸。 关于我们,万物都在合谋保持沉寂, 或许一半出于羞耻, 一半是无法表达的希冀。
相互满足的恋人们, 我现在提出我们存在的问题。 你们拥抱着彼此。你们可有证据? 看吧,我的双手有时也会相互感知 或者我这历经沧桑的脸庞 也会在双手间栖息。 这给了我细微的感觉。 可是谁又有勇气仅为了这个生存下去? 而你们在彼此的激情里扩充 直到他再也承受不起, “不能再多了……”他祈求你; 你在他的双手之下, 如秋日的葡萄饱满丰盈; 你或许已经消失,因为对方已是全盘强盛。 我现在向你提出我们存在的问题。 我知道,你们触摸得如此幸福, 因为爱抚会留存下去, 因为你们如此温柔地覆盖之处不会消失; 因为在触摸之下你感觉到纯粹的延续。 所以你们几乎在拥抱里许诺永恒。 然而,当你们克服了初见时的惊惧, 窗前的期盼,和花园里第一次(仅仅一次)漫步: 恋人们,你们可否依旧如初? 当你们抬头接近,唇连接着唇, 啜饮接着啜饮, 哦,在啜饮中一点一滴地丧失了自己 这是何等的奇异。
你们难道不觉得震惊, 阿提卡墓碑上,人物姿势都那般谨慎? 2 碑座上肩负的爱与别离难道不是那般温馨 有如墓碑是用另一个世界的材料塑成? 记住那些手 - 它们是那般无力地歇憩, 尽管躯干中蕴藏着力气。 这些自我控制的形象知悉: “我们能够走到此地, 这是我们的,这般轻柔地触摸彼此; 神祗们可以按压我们,更强而有力。 不过那是神祗之事。”
但愿我们也能发现一处纯粹、节制、属于人类的地方 河流与岩石之间一方孕育果实的土壤 因为我们自已的心灵总是超越我们, 就像他们的心一样。 而且我们无法再跟随它, 凝望着抚慰它梦想的图像 或者进入神一样的形体: 在那里,经由伟大的度量, 成就更崇高的平和安详。
--注释--
1:据次经《多俾亚传》,天使长拉斐尔曾经化装成一位年轻人,指引陪伴多俾亚远途索债。) 2:阿提卡为雅典所在地区。
里尔克(Rilke)原诗:“Duineser Elegien”第二首
Die zweite ElegieJEDER Engel ist schrecklich. Und dennoch, weh mir, ansing ich euch, fast tödliche Vögel der Seele, wissend um euch. Wohin sind die Tage Tobiae, da der Strahlendsten einer stand an der einfachen Haustür, zur Reise ein wenig verkleidet und schon nicht mehr furchtbar; (Jüngling dem Jüngling, wie er neugierig hinaussah). Träte der Erzengel jetzt, der gefährliche, hinter den Sternen eines Schrittes nur nieder und herwärts: hochauf- schlagend erschlüg uns das eigene Herz. Wer seid ihr?
Frühe Geglückte, ihr Verwöhnten der Schöpfung, Höhenzüge, morgenrötliche Grate aller Erschaffung, – Pollen der blühenden Gottheit, Gelenke des Lichtes, Gänge, Treppen, Throne, Räume aus Wesen, Schilde aus Wonne, Tumulte stürmisch entzückten Gefühls und plötzlich, einzeln, Spiegel: die die entströmte eigene Schönheit wiederschöpfen zurück in das eigene Antlitz.
Denn wir, wo wir fühlen, verflüchtigen; ach wir atmen uns aus und dahin; von Holzglut zu Holzglut geben wir schwächern Geruch. Da sagt uns wohl einer: ja, du gehst mir ins Blut, dieses Zimmer, der Frühling füllt sich mit dir . . . Was hilfts, er kann uns nicht halten, wir schwinden in ihm und um ihn. Und jene, die schön sind, o wer hält sie zurück? Unaufhörlich steht Anschein auf in ihrem Gesicht und geht fort. Wie Tau von dem Frühgras hebt sich das Unsre von uns, wie die Hitze von einem heißen Gericht. O Lächeln, wohin? O Aufschaun: neue, warme, entgehende Welle des Herzens –; weh mir: wir sinds doch. Schmeckt denn der Weltraum, in den wir uns lösen, nach uns? Fangen die Engel wirklich nur Ihriges auf, ihnen Entströmtes, oder ist manchmal, wie aus Versehen, ein wenig unseres Wesens dabei? Sind wir in ihre Züge so viel nur gemischt wie das Vage in die Gesichter schwangerer Frauen? Sie merken es nicht in dem Wirbel ihrer Rückkehr zu sich. (Wie sollten sie's merken.)
Liebende könnten, verstünden sie's, in der Nachtluft wunderlich reden. Denn es scheint, daß uns alles verheimlicht. Siehe, die Bäume sind; die Häuser, die wir bewohnen, bestehn noch. Wir nur ziehen allem vorbei wie ein luftiger Austausch. Und alles ist einig, uns zu verschweigen, halb als Schande vielleicht und halb als unsägliche Hoffnung.
Liebende, euch, ihr in einander Genügten, frag ich nach uns. Ihr greift euch. Habt ihr Beweise? Seht, mir geschiehts, daß meine Hände einander inne werden oder daß mein gebrauchtes Gesicht in ihnen sich schont. Das giebt mir ein wenig Empfindung. Doch wer wagte darum schon zu sein? Ihr aber, die ihr im Entzücken des anderen zunehmt, bis er euch überwältigt anfleht: nicht mehr –; die ihr unter den Händen euch reichlicher werdet wie Traubenjahre; die ihr manchmal vergeht, nur weil der andre ganz überhand nimmt: euch frag ich nach uns. Ich weiß, ihr berührt euch so selig, weil die Liebkosung verhält, weil die Stelle nicht schwindet, die ihr, Zärtliche, zudeckt; weil ihr darunter das reine Dauern verspürt. So versprecht ihr euch Ewigkeit fast von der Umarmung. Und doch, wenn ihr der ersten Blicke Schrecken besteht und die Sehnsucht am Fenster, und den ersten gemeinsamen Gang, ein Mal durch den Garten: Liebende, seid ihrs dann noch? Wenn ihr einer dem andern euch an den Mund hebt und ansetzt –: Getränk an Getränk: o wie entgeht dann der Trinkende seltsam der Handlung.
Erstaunte euch nicht auf attischen Stelen die Vorsicht menschlicher Geste? war nicht Liebe und Abschied so leicht auf die Schultern gelegt, als wär es aus amderm Stoffe gemacht als bei uns? Gedenkt euch der Hände, wie sie drucklos beruhen, obwohl in den Torsen die Kraft steht. Diese Beherrschten wußten damit: so weit sind wirs, dieses ist unser, uns so zu berühren; stärker stemmen die Götter uns an. Doch dies ist Sache der Götter.
Fänden auch wir ein reines, verhaltenes, schmales Menschliches, einen unseren Streifen Fruchtlands zwischen Strom und Gestein. Denn das eigene Herz übersteigt uns noch immer wie jene. Und wir können ihm nicht mehr nachschaun in Bilder, die es besänftigen, noch in göttliche Körper, in denen es größer sich mäßigt.
里尔克与《杜伊诺哀歌》介绍请参见: 里尔克与《杜伊诺哀歌》
【译作】里尔克(Rilke)《杜伊诺哀歌》第一首 【译作】里尔克(Rilke)《杜伊诺哀歌》第二首 【译作】里尔克(Rilke)《杜伊诺哀歌》第三首 【译作】里尔克(Rilke)《杜伊诺哀歌》第四首 【译作】里尔克(Rilke)《杜伊诺哀歌》第五首 【译作】里尔克(Rilke)《杜伊诺哀歌》第六首 【译作】里尔克(Rilke)《杜伊诺哀歌》第七首 【译作】里尔克(Rilke)《杜伊诺哀歌》第八首 【译作】里尔克(Rilke)《杜伊诺哀歌》第九首 【译作】里尔克(Rilke)《杜伊诺哀歌》第十首
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