里尔克《杜伊诺哀歌》第一首舒啸 试译 (2016年10月27日)
谁-- 如果我放声呼喊, 在天使的班序里-- 谁会听得见? 假使他们中的哪位 突然把我贴到他的心上 他那更强大的存在 会让我消失灭亡。 因为美无非是畏惧的肇始-- 那畏惧我们只是勉强可以承受, 而我们目瞪口呆的时候 它则冷静地藐视 毁灭我们是那般不值。 每一位天使都令人畏惧。
于是我抑制住自己, 吞咽下忧郁啜泣的声音。 哦,需要时我们能向谁求助? 不是天使,不是凡人, 那些敏锐的动物已经清楚 在这个被我们诠释了的世界, 我们其实不能应付裕如。 也许山坡上为我们留存哪棵树, 让我们每天看在眼里; 为我们留存的还有昨日的道路, 习惯的一成不变, 是那般常态自然, 一旦进驻就不再离去。 哦,还有夜晚: 夜风充盈着无限空间 削割着我们的脸。 它难道不会为谁留存—— 那令人渴望、隐约幻灭的存在, 孤寂的心痛苦地和它会面。 难道恋人会稍许容易? 可是他们不停地用对方 掩藏各自的命运。 你难道还不知悉? 把你怀抱着的空虚 掷入我们呼吸的空间; 也许飞鸟会以更热切的飞旋 来感觉扩展的空气。
是的——春天需要你。 经常会有一颗星等着你去注意。 波浪向你涌来,从那遥远的过去。 或者当你走过一扇敞开的窗下, 一把小提琴会供你一听。 所有这些都是使命。 可是你是否能够完成? 难道你不是一再被期待所分心, 仿佛每件事都会带来一位恋人? (那些庞杂的奇思怪想 在你脑子里来来往往 还经常整夜驻留, 你在哪里找到能留下她的地方?) 可是,当你感觉到渴望, 就把恋爱中的女人歌唱; 因为她们著名的痴情仍属于尘世。 歌唱那些哀伤的弃妇 你几乎为她们心生嫉妒, 对比那些获得幸福的女人 她们爱得加倍地单纯。 一次又一次地开始 无法尽善尽美的颂扬; 记住:英雄不会消亡; 即便他的没落 也只是他最终再生的铺设。 可是消耗殆尽的大自然 把恋人们收回给她自己, 仿佛没有力气再创造他们一次。 对于伽丝帕拉·斯坦帕 1 你们可曾热切地赞许? 她的爱已经升华 仿佛每位被恋人遗弃的女孩子 都会被那激情的事例所激励, 都会对自己讲, “或许我也可以像她那样?” 难道这种最古老的哀愁 不应该为我们结出更多果实? 难道现在还不是时候 让我们颤抖着经受, 爱怜地离开恋人, 就像箭经受弓弦的紧张, 才能在射出的瞬间超越自身。 没有地方我们可以留存。
声音。声音。听,我的心, 以迄今只有圣徒们才使用的方式聆听: 那巨大的呼唤让他们升腾空中, 而他们难以置信地保持下跪, 什么也没察觉: 圣徒们的聆听就是这样彻底完备。 这不是说你能经受上帝的声音—— 远远地不能。 但聆听风声 和沉默中形成的无休止的音信。 它正借夭亡的人们对你低语。 当你在那不勒斯或罗马走进一座教堂, 那些人的命运难道没有静静地来向你诉说? 或者矗立在高处的题词 就像不久前圣玛利亚福莫萨教堂的匾额, 2 他们交付我做的是什么? 是悄悄地去除不公正的表象 --这表象不时地会稍稍妨碍 他们精神的纯粹动态。
当然,谁都会惊诧于: 不再在大地上栖居, 放弃勉强学会的习俗, 对于玫瑰和其他充满希望的东西 不再赋予人类未来的意义; 不再是无限焦虑的手中的自己; 甚至抛弃自己的名字, 如同扔掉一件毁坏的玩具。 惊诧于不再欲望自己的欲望。 惊诧于看见曾经纠缠一起的一切 飘散四面八方。 死亡是艰难辛劳的工作, 在逐渐感到最初的永恒之前, 需要不断追忆以往—— 生者错误地为生死划分绝对的界限, 然而据说天使们并不知道 他们是在生者还是死者间活动。 永恒的激流裹挟着各个年龄的人众, 穿过生、死两个王国, 人们的声音在它雷霆般咆哮中淹没。
到最后,早些被卷走的不再需要我们: 他们不再吸吮世上的悲哀与欢畅, 就像孩子离开母亲柔软的乳房, 断了奶而渐渐成长。 可是我们实在需要这些伟大的奥秘。 对于我们,哀伤常常是灵魂成长的营养 ——离开了它们,我们能否生存下去? 哀悼利诺斯的神话传说是否没有意义? 3 当大胆的最初歌声刺破荒凉的麻木, 那近乎神圣的少年突然地永远别离, 在他遗留下错愕的空间中 虚空第一次感觉到和谐的振动: 对于我们,是欢欣鼓舞、 是慰勉安抚、是救援帮助。
--注释--
1:Gaspara Stampa(1523-1554): 意大利文艺复兴时期伟大的女诗人。被恋人遗弃后写有大量诗作,记录她的爱情故事和后来的孤寂与失落。 2:Santa Maria Formosa: 威尼斯著名教堂,里尔克1911年曾两次到访。 3: Linos: 希腊神话中阿波罗之子,发明旋律与节奏。
里尔克原诗:
DIE ERSTE ELEGIEWER, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem stärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen, und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht, uns zu zerstören. Ein jeder Engel ist schrecklich. Und so verhalt ich mich denn und verschlucke den Lockruf dunkelen Schluchzens. Ach, wen vermögen wir denn zu brauchen? Engel nicht, Menschen nicht, und die findigen Tiere merken es schon, daß wir nicht sehr verläßlich zu Haus sind in der gedeuteten Welt. Es bleibt uns vielleicht irgend ein Baum an dem Abhang, daß wir ihn täglich wiedersähen; es bleibt uns die Straße von gestern und das verzogene Treusein einer Gewohnheit, der es bei uns gefiel, und so blieb sie und ging nicht. O und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind voller Weltraum uns am Angesicht zehrt –, wem bliebe sie nicht, die ersehnte, sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzen mühsam bevorsteht. Ist sie den Liebenden leichter? Ach, sie verdecken sich nur mit einander ihr Los. Weißt du's noch nicht? Wirf aus den Armen die Leere zu den Räumen hinzu, die wir atmen; vielleicht daß die Vögel die erweiterte Luft fühlen mit innigerm Flug.
Ja, die Frühlinge brauchten dich wohl. Es muteten manche Sterne dir zu, daß du sie spürtest. Es hob sich eine Woge heran im Vergangenen, oder da du vorüberkamst am geöffneten Fenster, gab eine Geige sich hin. Das alles war Auftrag. Aber bewältigtest du's? Warst du nicht immer noch von Erwartung zerstreut, als kündigte alles eine Geliebte dir an? (Wo willst du sie bergen, da doch die großen fremden Gedanken bei dir aus und ein gehn und öfters bleiben bei Nacht.) Sehnt es dich aber, so singe die Liebenden; lange noch nicht unsterblich genug ist ihr berühmtes Gefühl. Jene, du neidest sie fast, Verlassenen, die du so viel liebender fandst als die Gestillten. Beginn immer von neuem die nie zu erreichende Preisung; denk: es erhält sich der Held, selbst der Untergang war ihm nur ein Vorwand, zu sein: seine letzte Geburt. Aber die Liebenden nimmt die erschöpfte Natur in sich zurück, als wären nicht zweimal die Kräfte, dieses zu leisten. Hast du der Gaspara Stampa denn genügend gedacht, daß irgend ein Mädchen, dem der Geliebte entging, am gesteigerten Beispiel dieser Liebenden fühlt: daß ich würde wie sie? Sollen nicht endlich uns diese ältesten Schmerzen fruchtbarer werden? Ist es nicht Zeit, daß wir liebend uns vom Geliebten befrein und es bebend bestehn: wie der Pfeil die Sehne besteht, um gesammelt im Absprung mehr zu sein als er selbst. Denn Bleiben ist nirgends.
Stimmen, Stimmen. Höre, mein Herz, wie sonst nur Heilige hörten: daß die der riesige Ruf aufhob vom Boden; sie aber knieten, Unmögliche, weiter und achtetens nicht: So waren sie hörend. Nicht, daß du Gottes ertrügest die Stimme, bei weitem. Aber das Wehende höre, die ununterbrochene Nachricht, die aus Stille sich bildet. Es rauscht jetzt von jenen jungen Toten zu dir. Wo immer du eintratest, redete nicht in Kirchen zu Rom und Neapel ruhig ihr Schicksal dich an? Oder es trug eine Inschrift sich erhaben dir auf, wie neulich die Tafel in Santa Maria Formosa. Was sie mir wollen? leise soll ich des Unrechts Anschein abtun, der ihrer Geister reine Bewegung manchmal ein wenig behindert.
Freilich ist es seltsam, die Erde nicht mehr zu bewohnen, kaum erlernte Gebräuche nicht mehr zu üben, Rosen, und andern eigens versprechenden Dingen nicht die Bedeutung menschlicher Zukunft zu geben; das, was man war in unendlich ängstlichen Händen, nicht mehr zu sein, und selbst den eigenen Namen wegzulassen wie ein zerbrochenes Spielzeug. Seltsam, die Wünsche nicht weiterzuwünschen. Seltsam, alles, was sich bezog, so lose im Raume flattern zu sehen. Und das Totsein ist mühsam und voller Nachholn, daß man allmählich ein wenig Ewigkeit spürt. – Aber Lebendige machen alle den Fehler, daß sie zu stark unterscheiden. Engel (sagt man) wüßten oft nicht, ob sie unter Lebenden gehn oder Toten. Die ewige Strömung reißt durch beide Bereiche alle Alter immer mit sich und übertönt sie in beiden.
Schließlich brauchen sie uns nicht mehr, die Früheentrückten, man entwöhnt sich des Irdischen sanft, wie man den Brüsten milde der Mutter entwächst. Aber wir, die so große Geheimnisse brauchen, denen aus Trauer so oft seliger Fortschritt entspringt –: könnten wir sein ohne sie? Ist die Sage umsonst, daß einst in der Klage um Linos wagende erste Musik dürre Erstarrung durchdrang; daß erst im erschrockenen Raum, dem ein beinah göttlicher Jüngling plötzlich für immer enttrat, die Leere in jene Schwingung geriet, die uns jetzt hinreißt und tröstet und hilft.
里尔克与《杜伊诺哀歌》介绍请参见: 里尔克与《杜伊诺哀歌》
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